Etela Farkašová Es ist geschehen Broschur, 14,8 x 21,0 cm 152 Seiten, 16,90 € ISBN 978-3-89998-398-2
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Der Tod und das Sterben werden in der Gegenwartsliteratur noch tabuisiert, obwohl sie in den Nachrichten tagtäglich heimisch sind. Es sind eben zwei verschiedene Dinge – anonyme Todesfälle zu melden oder zu zeigen, oder für das Dahinscheiden enger Angehöriger die richtigen Worte zu finden. Die slowakische Schriftstellerin Etela Farkašová empfand die Notwendigkeit, den Prozess des Abschiednehmens von der Mutter literarisch zu gestalten, wobei sie in der Tradition von Simone de Beauvoir, Annie Ernaux und Helene Cixous steht.
Das vorliegende Buch beschreibt eindrucksvoll die Herausforderungen und die Vielfalt an Emotionen, die ein Leben nahe dem Tod mit sich bringen. Es ist aus der Perspektive einer Tochter erzählt, die ihre todkranke Mutter pflegt und dabei versucht, deren Leben zu verstehen. Sie erahnt dabei, trotz aller Vertrautheit mit der Mutter, dass es weiße Flecken in ihrer Lebensgeschichte gibt. Etela Farkašová lotet mit ihrem einfühlsamen Werk daher nicht nur die ambivalente Gefühlswelt Ihrer Protagonistin aus, sondern sie wirft ebenfalls die Frage auf, inwiefern ein Mensch den Anderen, seinen Nächsten, wirklich kennen und verstehen kann. Das Abschiednehmen von sterbenden Angehörigen spiegelt somit den Versuch wider, einen Kern oder einen Teil der Liebsten, die von uns gehen, festzuhalten und ihn über den Tod hinweg in uns zu bewahren.
Über die Autorin Etela Farkašová, (geb. Zipserová) wurde 1943 in Levoča (Ostslowakei) geboren. Sie ist slowakische Schriftstellerin und Philosophin und sie schreibt Prosa, Gedichte, Essays und literarische Kritiken. Die Autorin hat bis jetzt mehr als 30 Bücher herausgegeben, ihre Bücher und einzelnen Novellen, Erzählungen und Gedichte wurden in mehr als 10 Sprachen übersetzt (u.a. Deutsch, Polnisch, Tschechisch, Arabisch, Serbisch, Ungarisch). Sie hat für ihr literarisches Werk mehrere Auszeichnungen und Preise erhalten, inklusive die prestige-trächtigen Preise ANASOFT litera und Krištáľové krídlo (Kristallflügel). Von ihr sind in deutscher Sprache bisher sechs Bücher erschie-nen – Die Zeit der untergehenden Sonne/Čas zapadajúceho slnka (2000), Ein ganz gewohnlicher Tag und andere Erzäh-lungen (2014), Frümorgens im Garten (2016), Herbstfreund-schaften (2017), Stillleben eines frühen Abends (2020), Szen-ario (2021) und Die Rettung der Welt nach G..
Über die Übersetzerin Christel Spanik wurde 1944 in Dessau geboren und lernte nach ihrem pharmazeutischen Studium in der Tschechoslowakei die slowakische Sprache. 1978 zog sie nach Bratislava und arbeitete fortgehend als freiberufliche Übersetzerin für Deutsch und Slowakisch. 1998 absolvierte sie erfolgreich die Dolmetscherprüfung und war fortan bei mehreren Einsätzen des Sprachendienstes der EU tätig. Seit 1979 hat sie zahlreiche Werke ins Deutsche übersetzt, darunter: Gregor Papucsek, Milan Vančo: Ungarn, 1989; Emil Páleš: Die Sieben Erzengel, 2007; und Daniela Dvořaková: Barbara von Cilli/Die schwarze Königin, 2017. Darüber hinaus hat Spanik mehrere übersetzte Werke lektoriert, wobei sie den Schwerpunkt auf die Nuancierung der Übersetzungen legte, darunter: Etela Farkašová: Szenario, 2021 (übersetzt von Elena Ehrgangová).
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